Wie viel Ruhe / Schlaf braucht mein Hund?

Sehr oft werden wir gefragt: Wie viel Ruhe braucht eigentlich mein Hund?

Wie heißt es so schöne: Schlafende Hunde soll man nicht wecken!! Da steckt sehr viel Wahres und Erfahrung drin!

Das natürliche Ruhe- und Schlafbedürfnis von Hunden ist recht groß. Erwachsene Hunde chillen (also auch das gemeinsame ab- und Rumhängen vor dem Fernseher) und schlafen bis zu 17 Stunden am Tag. Kranke, alte und junge Tiere oft noch mehr.  So zeigen verwilderte Haushunde in südlichen Ländern noch ein gesunden Schlaf-Ruhe-Rhythmus.

Erschreckend oft hören wir dann den Einwand, dass der eigene Hund aber kaum schläft bzw. „faulenzt“.Leider muß es heutzutage wieder ganz vielen Hunden erst beigebracht werden, sich zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Das Einhalten des natürlichen Ruhebedürfnisses haben wir Menschen trauriger weise ganz vielen Hunderassen abgezüchtet.Oft ist es in derartigen Fällen hilfreich, ein Ritual der Ruhe zu etablieren. Manche Hunde haben sich so daran gewöhnt, immer in Aktion zu sein, dass es anfangs hilft, wenn sich der Mensch mit seinem Hund hinlegt..

Ein gemeinsames Nickerchen kann durchaus angebracht sein. Auch erwachsene Hunde können hier helfen, damit Welpen lernen zur Ruhe zu kommen…..

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Das Erkennen des Ruhebedürfnisses ist vielen unserer Hunde noch angeboren. Das Beharren darauf allerdings nicht mehr. Haushunde wurden dazu gezüchtet, stets einsatzbereit und willig zu sein. Sehr deutlich ist dies logischerweise bei den „beliebtesten“ Rassen: z.B. Retriever, Terrier, Belgische Schäferhunde, Australien Shepherd, Border Collie, Kelpie etc. Diese Hunde sagen selten: “Ich will nicht mitmachen.”

 Mit der gezielten Förderung dieser “Ich bin dabei”-Eigenschaft haben wir Menschen uns einen Gefallen getan – und auch wieder nicht. Dem Hund ganz sicher nicht.

Schlaf und Ruhe sind also auch für Hunde lebenswichtig.

Im Schlaf werden die Geschehnisse der Tage verarbeitet. Darum haben Hunde – wie auch Menschen – nach einem außergewöhnlich anstrengenden Tag einen tiefen oder unruhigen Schlaf, je nachdem ob der Tag körperlich oder geistig anstrengend war.

Interessanterweise wurde das Ruhebedürfnis von Menschen und dessen Unterschreitung wurde erst an Mäusen und dann an Hunden untersucht. Alle zeigten die gleiche Entwicklung.

Im ersten Stadium des Schlafentzugs wurden die Hunde überdreht. Im Zweiten unkonzentriert, grobmotorisch und fahrig. Im Dritten nervös und schnell reizbar. Im Vierten aggressiv und kränklich. Im fünften Stadium erkrankten sie schwer und / oder chronisch.

Im Lauf der Jahre wurden folgende Erfahrungen gewonnen:. Retriever-Rassen verharren nicht allzu lange oder deutlich im Stadium der Aggression. Sie werden neigen besonders schnell zu chronischen Erkrankungen, wie zum Beispiel an Hautkrankheiten, da Schlafmangel das Immunsystem schwächt.  Im Gegensatz hierzu verharren Terrier-Rassen länger in dem aggressiv „Stadium“.

Aggression ist kein schlechtes Benehmen. Sie ist eine Warnung, ein deutliches Zeichen, dass der Hund überfordert ist. Es heißt, spätestens in diesem Stadium regulierend einzugreifen, bevor irreparable körperliche Schäden eintreten.

Wir wissen heute, dass viele Krankheiten mit Überforderung in Zusammenhang gebracht werden können , da Stress den Körper in seiner Gesamtheit schwächt. Krebs, Allergien, Organversagen und neurale Störungen werden nicht nur beim Tier, sondern auch bei uns Menschen durch permanente Überforderung (mit-)verursacht.

 

 

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